Oder: Wie stießen wir auf Will Torger?
Wills Sohn Matthias war unser Nachbar in Bremen. Bei ihm fiel uns ein sehr schönes kleinformatiges Bild auf, und wir fragten danach. Matthias hatte noch mehr zu zeigen und auf Lager – im wahrsten Sinne des Wortes, denn die meisten Werke, die sich noch im Eigentum der drei Kinder (und Erben) des Künstlers befanden, waren zwischengelagert. Irgendwann suchten diese Bilder ein neues Heim, und so kamen wir und unser gedämmter und beheizter Dachboden schließlich ins Spiel; zunächst nur, um die Bilder zu verwahren.
Das eine oder andere Bild wurde aufgehängt, um Besuchern zu zeigen, welchen Schatz wir beherbergen. Interessenten durften gelegentlich, selbstverständlich mit Zustimmung der Erben und zu deren Gunsten, das eine oder andere Werk erwerben.
Immer wieder wurde die Frage laut, warum denn keine Galerie sich der Werke annähme.
Immer wieder auch wurde gesagt, das Informel sei doch wieder im Kommen
Immer wieder hieß es, die Bilder seien doch von solcher Qualität, dass es zu schade sei, sie irgendwo unter Verschluss zu halten.
Im Jahr 2020 war es so weit: Wir konnten schließlich die Bilder erwerben.
Kunst ist schön!
Was für ein Glück, denn nun hatten wir Zeit – bedingt durch die Pause-Taste, die wir wegen der Corona-Pandemie drücken mussten, Zeit! Und die brauchten wir. Viel Zeit! Sehr viel Zeit, um all das, was wir bisher schon mal flüchtig angeschaut und bewundert hatten, nun genau zu sichten, mit einem vorhandenen, lückenhaften Katalog abzugleichen, zu vermaßen, mit Nummern zu versehen, als Gedächtnisstütze abzufotografieren, einiges davon restaurieren zu lassen und so weiter und so fort.
Wir verstanden, dass nicht nur das Verfertigen von Kunst viel Arbeit macht. Wir fragten uns, was wir uns angetan hätten. Wir wuchsen über uns hinaus. Und was sollen wir noch sagen? Das Ganze hat viel Spaß gemacht und macht es noch. Denn wir haben seither mit vielen geduldigen Menschen über bildende Kunst an sich und diejenige Torgers im Besonderen philosophiert und darum, warum man sich Bilder an die Wand hängt.
Wer hat noch mitgemacht?
Ohne Hilfe hätten wir vieles nicht geschafft. Wir danken (in unsortierter Reihenfolge):
- Tanja Borghardt und Kevin Fickert (Kunsthalle Bremen)
- Anne-Kathrin Hinz (Forschungsstelle Informelle Kunst der Universität Bonn)
- Sabine Ulrich (Restauratorin, die uns in ihre Werkstatt spicken ließ)
- Jan Reinhardt (unser Nachbar über nebenan.de), der uns Digital Naives (sic!) bei der Wikipedia half
- Christoph, Matthias und Susanne, den Kinder Will Torgers, die uns geduldig mit Pressematerial und sonstigen Informationen versorgten
- Wolfgang Kiesecker, der Neffe Will Torgers, der seinen kurzen Film über Will aus den 70ger Jahren des vergangenen Jh. demnächst überarbeitet relaunchen wird
- Fiona und Philip, unseren erwachsenen Kinder, die das Projekt auch zu ihrem machten und den Instagram-Auftritt (Fiona) sowie die Website (Philip) betreuen
Wir möchten Euch / Sie kennenlernen!
Gern laden wir einzelne Kunstinteressierte auf einen Besuch in unser Haus ein, um die Bilder – und einen Kaffee oder Tee – an Ort und Stelle zu genießen. Eine Auswahl der Bilder kann virtuell betrachtet werden.
Wenn der Wunsch besteht, ein Werk an die eigene Wand zu hängen, freuen wir uns über eine Kontaktaufnahme. Sollte etwas gefallen, das Format aber nicht passen – Anruf oder Mail genügt. Wir besitzen noch weitere Werke und können hoffentlich etwas Passendes vorschlagen.
Wir freuen uns auf Euch /Sie!
Marlies Weidenfeller und Andreas Ebert-Weidenfeller
Die Darstellungen dieser Website basieren auf Veröffentlichungen vornehmlich der Bremer Presse, Ausstellungskatalogen, einem Film über Will Torger aus den 70ger Jahren sowie Erzählungen seiner Kinder. Wir arbeiten daran, diese Quellen, soweit sie bisher nicht öffentlich zugänglich sind, über die Forschungsstelle Informelle Kunst der Uni Bonn zugänglich zu machen. Der genannte Film ist dort bereits hinterlegt.